Het is zomer!

Erlebnisreicher Sommer im Museum Barberini

Holländische Künstlerinnen und Künstler sahen die Werke der Maler von Barbizon bei ihren Reisen nach Frankreich und ließen sich von der Freiluftmalerei inspirieren. Die Ausstellung Wolken und Licht. Impressionismus in Holland widmet sich diesem Dialog.

Alle Kunst-Interessierten, Architektur- und Photographiefans sowie Street Artists sind herzlich eingeladen, aus einem reichhaltigen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm zu wählen: In Ferien-Workshops werden Cyanotypien hergestellt, impressionistische Bilder gemalt, Graffitis gesprayt und mit Zeichentechniken experimentiert. Die ausgestellte Kunst im Museum Barberini dient dabei als Inspiration für die eigenen Werke. Immer sonntags finden im Museum zudem spannende Einführungsvorträge für die ganze Familie und am Wochenende tolle Kinderkunstaktionen statt.

Manch einer hat ein grosses Feuer in seiner Seele. Ulrich Matthes liest Vincent van Gogh

In einem Brief an seinen Bruder Theo vom August 1882 äußerte Vincent van Gogh den Wunsch, die Essenz des Waldes einzufangen, „dass man darin atmen und herumspazieren kann – und den Wald riecht“. Wie die französischen Impressionisten im Wald von Fontainebleau, so malten die holländischen Künstler bereits ab etwa 1850 das durch die Bäume hereinbrechende Licht im Wald von Oosterbeek. Die Briefe Vincent van Goghs sind bewegende Dokumente der Selbstbefragung und des Ringens um künstlerischen Ausdruck. Sie lassen unmittelbar Anteil nehmen am Schicksal und Schaffensprozess des Malers. Kaum einem anderen Künstler lässt sich näherkommen als van Gogh in seinen Briefen. Die Ausstellung Wolken und Licht. Impressionismus in Holland zeigt vier seiner frühen Gemälde. Der Schauspieler Ulrich Matthes liest ausgewählte Briefe van Goghs aus seiner holländischen Zeit von 1880-1885.

Impressionismus und Secessionen

Zum Dialog regen auch die gemeinsamen Führungen mit der Alten Nationalgalerie Berlin an. Die Ausstellung „Secessionen: Klimt, Stuck, Liebermann” in der Alten Nationalgalerie widmet sich erstmals den drei Kunstmetropolen München, Wien und Berlin um die Wende zum 20. Jahrhundert im Vergleich. Mit dem Aufbruch in die Moderne drängten die künstlerischen Avantgarden nach inhaltlicher und institutioneller Freiheit. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler der neuen Kunstströmungen Symbolismus, Jugendstil und Impressionismus wurden zuerst auf den viel beachteten Secessions-Ausstellungen präsentiert.

Im Museum Barberini treffen die Werke des holländischen Impressionismus auf eine der bedeutendsten Sammlungen impressionistischer Kunst. Die Kombiführung durch beide Häuser zeigt, wie die impressionistische Bewegung ausgehend von Frankreich Grundlagen für die künstlerische Entwicklung in ganz Europa schuf.

Buchvorstellung “Gstaad” mit Beststeller-Autor Arnon Grünberg

Das frühe Meisterwerk „Gstaad“ des niederländischen Bestseller-Autors Arnon Grünberg wird im September erstmals in deutscher Sprache in der Reihe „Die Andere Bibliothek“ im Aufbauverlag erscheinen. In Kooperation mit der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam lädt das Museum Barberini am 9. September 2023 zur Buchpräsentation mit dem Autoren Arnon Grünberg ein.

Im Rahmen der Ausstellung Wolken und Licht. Impressionismus in Holland und des diesjährigen thematischen Schwerpunktes „Holland in Potsdam“ wird Herausgeberin Julia Franck das Werk und den Autor im Gespräch vorstellen.

Menschen, die nichts werden können, müssen das werden, was sie spielen. Für den jungen François Lepeltier, der hier scheinbar unbedarft seine Lebensgeschichte ausbreitet, ist das die Essenz des Überlebens. Von der Mutter, einem Zimmermädchen mit kleptomanischen Anwandlungen, wird François in der Pension Sonnenhügel in Baden-Baden aufgezogen. In Stuttgart gibt er sich als Zahnarzt aus, bevor er als Portier und Skilehrer reüssiert – Etappen auf dem Weg zum Gipfel seiner Karriere: François wird Sommelier im noblen Palace Hotel, hoch oben in den Bergen von Gstaad in der Schweiz. Doch wer so hoch aufgestiegen ist, der kann nur fallen. Im Gewand eines Schelmenromans wirft Arnon Grünberg einen tiefen Blick in menschliche Abgründe. Entstanden ist ein rabenschwarzer, sarkastischer Roman, der seine Leser abwechselnd lachen und schaudern lässt.

Vertiefende Informationen, Hintergründe zur Ausstellung, Audiotouren, Expertenvideos und das vollständige Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm finden Sie auf der Website des Museums Barberini.

Bilder:

Titelbild: Foto: Museum Barberini, Henry Freitag
Frauen vor Bild │ Foto: Henry Freitag
Porträt Ulrich Matthes │ Foto: Flo Nitsch
Porträt Arnon Grünberg │ Foto: Sander Voerman